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Innovative Trainer:innenbildung im Tischtennis

Artikel Trainerbildung DTTB

Wie der DTTB die neue Trainergeneration fit macht

Der DTTB ist bekannt in Deutschland für seine innovative Herangehensweise an das Thema Bildung insbesondere was den Bereich der Trainerbildung betrifft. Fast alle Programme werden in Form von Blended Learning, also einer Mischform aus Präsenz- und Onlinelerneinheiten, angeboten.

Ein zentrales Element der Programme ist die Online-Lernumgebung edubreak®SPORTCAMPUS, durch die der Verband ganz stark auf die Lehr-Lernmethode Social Video Learning setzt. Der didaktische Schwerpunkt der Methode liegt dabei auf der Entwicklung von Handlungskompetenzen durch gezielte Reflexions- und Produktionsprozesse in und mit Videos. Ziel ist es neben der Entwicklung von Beobachtungs- und Reflexionsfähigkeiten auch die verbalen Kompetenzen zu steigern. Die Bildungsverantwortlichen sind überzeugt, dass sie durch diese Form der Bildung Inhalte viel näher an die Teilnehmenden heranbringen und gleichzeitig viel praxisnäher ausbilden können. Aber nicht nur für uns Menschen ist Weiterbildung und die Weiterentwicklung unserer Handlungskompetenzen unerlässlich. Auch die Organisationen müssen die Chance erhalten sich weiter zu entwickeln, um den sich darin befindenden Menschen überhaupt den Raum für ein Vorankommen zu ermöglichen. Dazu gehört auch das Thema Wissensmanagement.

Deutscher Tischtennisbund über das Trainer-Kooperations-Projekt

Dass der DTTB in diesem Bildungsansatz neben dem Erfolg auf individueller Ebene auch viel Potential für die organisationale Ebene sieht, zeigt auch das Wachsen der Abteilung „Bildung und Forschung“. Mit Daniel Ringleb gewinnt das Team einen aktiven Spieler, der selbst in der Trainerbildung aktiv ist und derzeit mitten in der A-Lizenzausbildung steckt. Er ist zuständig für die Entwicklung des neuen, deutschlandweiten Trainer-Kooperations-Projekts beim DTTB zum Thema „Management von Aufgaben und Wissen“: edubreak®SHARE. Wir haben Daniel getroffen und zum neuen Projekt befragt.

Seit einigen Monaten bist du jetzt beim DTTB und sollst eine Aufgaben-Community organisieren. Was genau müssen wir uns darunter vorstellen?

Das Vorhaben heißt edubreak®SHARE und kann quasi mit einer zentralen, deutschlandweiten Sammelstelle für Ausbildungs-Aufgaben verglichen werden. Alle Mitgliedsverbände des DTTB, die den edubreak®SPORTCAMPUS in ihren Ausbildungsprogramm einsetzen, haben auf diese Sammlung Zugriff. Ziel ist es, dass alle Verbände nach und nach ihre Aufgaben in edubreak®SHARE zur Verfügung stellen und ihre Aufgaben in Share miteinander weiterentwickeln und verbessern. Dadurch sollen qualitativ noch bessere Aufgaben für die Trainerausbildung entstehen, die dann wiederum auch von jedem Mitgliedsverband im DTTB genutzt werden können. Um dies umzusetzen, sind die Verbände eingeladen, sich gegenseitig Feedback auf ihre eingestellten Aufgaben zu geben und so gemeinsam die edubreak®SHARE-Umgebung mit Leben zu füllen.

Das klingt nach einem Umbruch und auch einer neuen Art zu denken. Wie wird mit dem Thema „natürliches Konkurrenzverhalten” im Verhältnis zur notwendigen Offenheit für edubreak®SHARE umgegangen?

Meiner Ansicht nach ist das oberste Ziel, den Tischtennissport in Deutschland voranzubringen und die folgenden Trainergenerationen bestmöglich auszubilden, um den nächsten Timo Boll oder Dima Ovtcharov zu finden. Dabei finde ich es legitim, wenn jeder Landesverband seiner Trainerausbildung und den Aufgaben aus edubreak®SHARE eine eigene Note verleiht, sehe das aber nicht als Konkurrenzverhalten an.

Du bist gerade mitten in der A-Lizenz Ausbildung des DTTB und hast 2011 die B-Lizenz beim TTVN gemacht. Was sind aus deiner Sicht Besonderheiten in Bezug auf Aufbau und Ablauf der Ausbildung?

Die A-Lizenz Ausbildung ist von einem Wechsel aus Online- und Präsenzphasen, also ein Blended Learning-Aufbau. geprägt. Während der Online-Phasen wird der edubreak®SPORTCAMPUS genutzt, der ja speziell auf Aufgaben mit Videoanalyse,- und –reflexion ausgerichtet ist. Was mir sowohl als Lernender als auch als Referent super gefällt ist die Tatsache, TT-Techniken im Videoplayer punktgenau kommentieren zu können und mich mit den anderen Lehrgangsteilnehmenden darüber auszutauschen. Auch im Lehrgang zur B-Lizenz wurde der SportCampus eingesetzt. Ein Schwerpunkt der Ausbildung war damals die Aufbereitung der Lehrgangsinhalte in Form einer Concept-Map (C-Map). Das war extrem interessant für mich. Anzuschauen wie nicht nur ich, sondern auch die anderen Teilnehmenden die Aufgabe bearbeitet hatten, fand ich nicht nur spannend sondern auch hilfreich.

Worin liegt für dich, vielleicht auch unter dem Aspekt deiner Erfahrungen als Lehramtsstudent das didaktische Potential des Lehrens und Lernens im edubreak®SPORTCAMPUS?

Didaktisch gesehen finde ich die Möglichkeiten im SportCampus genial. Alle Teilnehmenden dürfen/müssen etwas erarbeiten, bekommen darauf häufig vom Dozenten ein persönliches Feedback und haben im Anschluss nochmal die Möglichkeit die eigene Arbeit zu reflektieren. Aus Zeit- und Organisationsgründen ist diese Form des Lernens in dem Umfang in der herkömmlichen Ausbildungsstruktur kaum möglich.

Wie lautet deine Einschätzung als Projektverantwortlicher für edubreak®SHARE bzgl. der Rolle von digitalen Medien im Bildungskontext für den Deutschen Tischtennis bzw. dem deutschen Sport im Allgemeinen?

Die digitalen Medien werden meiner Ansicht nach immer mehr Einzug erhalten, nicht nur in die Aus- und Weiterbildung sondern auch mehr und mehr direkt in den Trainingsablauf.

Vielen Dank für deine Zeit und das Gespräch, sehen wir dich künftig auch noch in Wettkämpfen oder bist du nur noch am Schreibtisch?

Ich bin nach wie vor als Spieler aktiv. In der kommenden Saison spiele ich für den ASV Grünwettersbach 3. Bundesliga Süd.

Wir drücken die Daumen, alles Gute! 

Mehr zum Thema Wissensmanagement und lernende Organisationen im Sport erfährst du bei uns, schreib uns uns einfach eine Email mit deiner Frage / Anliegen an: info@ghostthinker.de