Inhaltsverzeichnis
Warum dieser Beitrag?
Viele Sportorganisationen stehen gerade erst am Anfang der Digitalisierung ihrer Bildungsangebote. Ob es um Trainer:innenfortbildungen, Schiedsrichter:innenlehrgänge oder Qualifizierungsmaßnahmen im Ehrenamt geht – digitale Bildung kann hier enorme Potenziale freisetzen.
Doch wer digitalisiert, steht vor vielen Entscheidungen. Und leider auch vor typischen Stolperfallen. In diesem Beitrag zeigen wir euch 10 häufige Fehler, die wir in der Praxis immer wieder sehen – und wie ihr sie von Anfang an vermeidet. Damit euer Einstieg nicht nur digital, sondern auch didaktisch sinnvoll und nachhaltig wirksam ist.
Fehler 1: Digitalisierung ohne Didaktik
Was passiert?
Viele Organisationen übernehmen ihre Präsenzformate einfach in den digitalen Raum – ohne didaktische Anpassung. Die Inhalte werden eins zu eins übertragen: aus Vorträgen werden Webinare, aus Arbeitsblättern PDFs. Das führt oft zu wenig Lernerfolg, Überforderung oder Langeweile.
Warum problematisch?
Digitale Medien funktionieren anders als Präsenzunterricht. Wenn Lernziele, Medienformate und Aufgaben nicht zusammenpassen, bleibt die Wirkung auf der Strecke.
Was hilft:
Startet mit der Frage: Was sollen unsere Teilnehmenden am Ende wirklich wissen und können? Entwickelt daraus ein passendes didaktisches Konzept, das Inhalte, Lernphasen, Methoden und Tools sinnvoll miteinander verzahnt. Im Sport eignet sich z. B. das DOSB-Kompetenzmodell hervorragend als Grundlage für eine strukturierte Planung.
Fehler 2: Fokus auf Technik statt auf Lernprozesse
Was passiert?
Der Fokus liegt bei vielen Digitalisierungsprojekten zunächst auf der Technik: Welche Plattform? Welche Kamera? Welche App? Dabei wird das eigentliche Ziel – das Lernen – in den Hintergrund gedrängt.
Warum problematisch?
Technik allein schafft noch keine Bildung. Ohne klare didaktische Planung und begleitende Unterstützung bleibt das „Lernen mit Technik“ oft oberflächlich.
Was hilft:
Die Technik sollte sich an den Lernprozess anpassen, nicht umgekehrt. Entwickelt zuerst den pädagogischen Rahmen: Welche Kompetenz soll aufgebaut werden? Wie können wir Reflexion, Anwendung und Austausch fördern? Danach sucht ihr gezielt das passende Tool – und nicht umgekehrt.
Fehler 3: Alles synchron – und damit unflexibel
Was passiert?
Viele digitale Bildungsangebote setzen ausschließlich auf Live-Formate wie Zoom-Meetings oder Webinare. Dabei sind Teilnehmende gezwungen, zu festen Zeiten präsent zu sein – oft über Stunden hinweg.
Warum problematisch?
Gerade im Sport ist das unrealistisch: Viele Trainer:innen, Schiris und Ehrenamtliche arbeiten im Schichtsystem, reisen viel oder engagieren sich zusätzlich in Vereinen. Fehlzeiten sind vorprogrammiert.
Besser so:
Schafft eine Balance zwischen synchronen und asynchronen Elementen. Zeitunabhängige Lernformate mit Videos, konkreten Aufgaben und kommentierbaren Inhalten ermöglichen hier deutlich mehr Flexibilität und Wirkung.

Social Video Learning
Genau dafür haben wir die Methodik Social Video Learning entwickelt: eine innovative Lernform, bei der Lernende aktiv und kollaborativ mit Videos arbeiten, z. B. durch gezielte Kommentare, Reflexionen oder Aufgaben direkt am Video.
Diese Form des Lernens ist nicht nur zeitlich flexibel, sondern unterstützt auch nachhaltige Kompetenzaneignung – ideal für den Sportbereich, in dem Praxisnähe, Selbststeuerung und Austausch zentrale Rollen spielen. So können sie sich in ihrem eigenen Tempo mit Inhalten auseinandersetzen und mit anderen Lernenden darüber austauschen.
Fehler 4: Fehlende Aufgabenorientierung
Was passiert?
In vielen digitalen Lernangeboten steht der reine Wissensinput im Vordergrund: Es werden Präsentationen durchgeklickt, Texte gelesen oder Videos angeschaut – aber das Gelernte wird nicht angewendet. Dadurch entsteht kein echter Kompetenzaufbau und der Transfer in die Praxis scheitert oft.
Besser so:
Setzt auf eine starke Aufgabenorientierung, die über reine Wissensvermittlung hinausgeht und Handlungsfähigkeit fördert – ein zentrales Ziel im Sportkontext. Gute Aufgaben regen zur Auseinandersetzung, Reflexion und Anwendung an. Sie stellen einen Bezug zur Lebens- und Sportpraxis der Teilnehmenden her, fördern Einübung und Anwendung.
In der Schiedsrichter:innen- oder Trainer:innenbildung können das z. B. folgende Formate sein:
-
- Bewertung von Fallbeispielen: Wie würdet ihr in dieser Konfliktsituation auf dem Spielfeld entscheiden?
- Videoanalysen von Spielszenen: Wo liegt der Regelverstoß? Wie kommuniziert die/der Schiri? Was kann man daraus lernen?
- Erstellung eigener Beiträge oder Reflexionen, z. B. in Form von Blogposts, kommentierten Präsentationen oder kurzen Videos.

Tipp
Gute Aufgaben sind kontextbezogen, offen genug für eigene Perspektiven und geben klare Handlungsanleitungen. Auf dem edubreak®CAMPUS etwa lassen sich Aufgaben direkt mit Videomaterial und Kommentarfunktionen verknüpfen – so entstehen tiefergehende, interaktive Lernprozesse statt passiver Wissensabfrage.
Fehler 5: Keine Interaktion – Lernen im stillen Kämmerlein
Was passiert?
Digitale Lernangebote sind oft auf Einzelarbeit ausgerichtet. Austausch findet, wenn überhaupt, in unmoderierten Foren statt. Dabei bleibt das soziale Lernen – ein zentraler Bestandteil des Sports – völlig außen vor.
Warum problematisch?
Lernen ist ein sozialer Prozess. Im Sport entstehen Erkenntnisse oft durch Diskussion, Perspektivenwechsel und Feedback.
Was hilft:
Baut soziale Interaktion bewusst in eure Online-Kurse ein – etwa durch:
- Videokommentare, bei denen Lernende aufeinander reagieren
- Peer-Feedback in Gruppenarbeiten
- Persönliches, direktes Feedback durch Lehrende oder Mentor:innen
- Moderierte Foren oder Tandems
- Virtuelle Stammtische oder Rückblick-Sessions
So entsteht ein Gemeinschaftsgefühl und der Lernstoff wird nachhaltiger verankert.
Fehler 6: Teilnehmer:innen bleiben allein gelassen
Was passiert?
Die Plattform steht, die Inhalte sind da – aber es fehlt an Orientierung. Es gibt keine klaren Zeitpläne, keine Ansprechpartner:innen, keine Begleitung.
Warum problematisch?
Gerade in der digitalen Selbstlernphase brauchen viele Teilnehmende Halt und Struktur. Sonst sinkt die Motivation schnell.
Was hilft:
- Klare Lernstruktur mit Wochenplänen und Meilensteinen
- Persönliche Willkommensnachrichten oder Einführungsvideos
- Kontinuierliche Lernbegleitung durch Moderator:innen
- Feedback-Loops, z. B. durch Videokommentare oder Check-ins
Selbst eine kleine digitale „Starthilfe“ wirkt oft Wunder.
Self Learning Easy
Dein Einstieg mit dem edubreak®CAMPUS
Für nur 590 € netto bekommst Du ein Komplett-Paket, mit dem Du Dein erstes digitales Lernangebot – einen Self Learning-Kurs, z.B. für Regelkunde – auf die Beine stellen kannst:
- 5 individuelle Beratungsstunden mit unseren Didaktik-Expert:innen
- 2 Kursplätze für Dich oder Kolleg:innen in unserem Online-Kurs „Self-Learning in edubreak®“
- 10 % Rabatt auf alle Kursplätze in Deinem eigenen Kurs – für 3 Monate
Fehler 7: Kein Testlauf – und dann läuft’s nicht
Was passiert?
Der Kurs startet direkt – aber technische Probleme, unklare Aufgabenstellungen oder unzureichende Unterstützung führen zu Frust.
Warum problematisch?
Die ersten Eindrücke zählen. Fehler am Start senken die Lernbereitschaft erheblich und führen zu Abbruchquoten.
Was hilft:
Plant bewusst eine Pilotphase ein – mit kleiner Zielgruppe, Feedbackrunden und Zeit zum Optimieren. So lassen sich Stolpersteine vor dem großen Roll-out ausräumen.
Fehler 8: Alles auf einmal – statt Schritt für Schritt
Was passiert?
Es soll gleich ein kompletter Online-Kurs entstehen – mit Lernplattform, Videos, Quiz, Zertifikat und allem drum und dran.
Warum problematisch?
Das kostet Zeit, Ressourcen – und überfordert Teams schnell. Oft bleibt das Projekt dann im Konzept stecken.
Was hilft:
Startet mit einem „Minimum Viable Course“: ein Modul, ein Thema, eine Zielgruppe. Holt Feedback ein, verbessert und skaliert dann. So wächst die Kompetenz im Team – und das Vertrauen in digitale Formate.
Fehler 9: Keine Zielgruppenperspektive
Was passiert?
Bildungsangebote werden „von oben“ konzipiert – ohne die Bedürfnisse, das Vorwissen oder den Alltag der Zielgruppe zu berücksichtigen.
Warum problematisch?
Gerade in heterogenen Gruppen wie Trainer:innen oder Schiris führt das schnell zu Überforderung oder Desinteresse.
Was hilft:
Bezieht eure Zielgruppe frühzeitig ein:
- Fragt nach ihren digitalen Erfahrungen und Erwartungen
- Führt Bedarfsanalysen durch
- Testet mit realen Nutzer:innen
- Nutzt Personas, um Perspektiven zu wechseln
So entstehen Angebote, die wirklich relevant sind.
Fehler 10: Kein Konzept für Nachhaltigkeit
Was passiert?
Der Online-Kurs ist einmal durchgeführt – danach liegt alles brach. Es gibt keine Updates, keine Weiterentwicklung, keinen Austausch mehr.
Warum problematisch?
Lernen endet nicht mit dem letzten Modul. Nachhaltige Bildung braucht Anschluss und Wiederholung.
Was hilft:
- Entwickelt Lernpfade, die über mehrere Monate oder Phasen gehen
- Bietet Update-Module, Reflexionsrunden oder Events an
- Evaluiert euren Kurs, um gezielt Verbesserungen vorzunehmen
- Integriert digitale Communities, z. B. in der edubreak®COMMUNITY
- Plant Anschlusskommunikation, z. B. per E-Mail oder in einem internen Lernnetzwerk
So entsteht ein dauerhafter Lernraum – statt einer einmaligen Maßnahme.
Digitalisierung ist kein Selbstläufer – aber eine große Chance
Wer frühzeitig die häufigsten Fehler kennt, kann sie gezielt vermeiden. Für Sportorganisationen und Schiedsrichter:innen-Ausbildende bedeutet das:
- Schritt für Schritt digitalisieren
- Teilnehmende und Lernziele in den Fokus stellen
- auf didaktisch fundierte Formate setzen
Wir unterstützen euch gerne auf diesem Weg – mit unserer Erfahrung aus über 20 Jahren digitaler Bildung im Sport und unserer speziell auf den Sport ausgerichteten Learning Experience Platform edubreak®.
Self Learning Easy
Dein Einstieg mit dem edubreak®CAMPUS
Für nur 590 € netto bekommst Du ein Komplett-Paket, mit dem Du Dein erstes digitales Lernangebot – einen Self Learning-Kurs, z.B. für Regelkunde – auf die Beine stellen kannst:
- 5 individuelle Beratungsstunden mit unseren Didaktik-Expert:innen
- 2 Kursplätze für Dich oder Kolleg:innen in unserem Online-Kurs „Self-Learning in edubreak®“
- 10 % Rabatt auf alle Kursplätze in Deinem eigenen Kurs – für 3 Monate