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Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Entwicklung von Computersystemen, die in der Lage sind, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Lern-, Entscheidungs- und Problemlösungsfähigkeiten. Laut dem Encyclopaedia Britannica umfasst KI Bereiche wie maschinelles Lernen, neuronale Netze und natürliche Sprachverarbeitung. Ziel ist es, Maschinen zu schaffen, die selbstständig denken und lernen können, um komplexe Probleme zu lösen.
Welche Bedeutung hat Künstliche Intelligenz in der Bildung?
In der Bildung revolutioniert KI die Art und Weise, wie Wissen vermittelt und erworben wird. Konkret bedeutet das vor allem für Lernende, dass Bildungsprozesse noch individualisierter gestaltet werden können. KI-gestützte Systeme ermöglichen personalisiertes Lernen, das sich an die individuellen Bedürfnisse und Lernstile der lernenden Person anpasst.
Doch auch Lehrpersonal sollte sich jetzt mit den Potenzialen von KI auseinandersetzen, um von der wertvollen KI-Unterstützung zu profitieren. So können Lehrende KI unter anderem nutzen, um Routineaufgaben abzugeben und sich dadurch bei der Lehrplanung wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Die Bandbreite des Einsatzes von KI in der Bildung ist dabei sehr facettenreich und birgt zugleich auch ein paar Risiken, die zwingend zu beachten sind, bevor KI sinnvoll in Lehrprozesse integriert wird.
Künstliche Intelligenz im Bildungskontext
Die praktische Nutzung von KI durch Lehrende ist aktuell deutlich auf dem Vormarsch. Die Datenlage zum Einsatz von KI in der Erwachsenenbildung ist aktuell jedoch noch sehr gering, allerdings geben Studien zur KI-Anwendung in Schulen und Hochschulen bereits ein aufschlussreiches Bild, das sich auf viele Bildungsbereiche ausdehnen lässt.
So geben in einer Studie von Capgemini 66 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland an, dass die Vorteile von generativer KI die Risiken überwiegen. Der Einsatz von KI gehe jedoch mit der Notwendigkeit einher, dass Lehrpläne und Beurteilungsmethoden angepasst werden müssen, so zwei Drittel (66 Prozent) der befragten Lehrkräfte an deutschen Schulen.
Auf menschliche Stärken fokussieren, von KI-Unterstützung profitieren
Ähnlich positiv gegenüber dem Einsatz von KI in der Bildung äußern sich Lehrkräfte in der Studie „KI@Bildung“ der Deutschen Telekom Stiftung: 74 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Einsatz von KI im Bildungswesen befürworten. Die Befragten sehen im Einsatz von KI-Anwendungen eine Möglichkeit, sich mehr auf die individuelle Förderung und die pädagogische Arbeit zu fokussieren und dadurch die persönliche Betreuungssituation der Lernenden zu verbessern.
Lehrende sollten die Möglichkeiten der KI-Methoden also frühzeitig integrieren, um von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren und ihren Unterricht noch effizienter zu gestalten. Durch die Entlastung durch KI-Anwendungen gewinnen sie schließlich mehr Zeit für die direkte Interaktion mit den Studierenden bzw. Kursteilnehmenden und können sich auf eine exzellente Betreuung fokussieren. Wo liegen also die Chancen und Grenzen des KI-Einsatzes in der Erwachsenenbildung?
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Chancen von KI in der Bildung
- Personalisierung des Lernens KI kann individuell zugeschnittene Lernpläne erstellen, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Lernenden abgestimmt sind. Dies ermöglicht eine gezielte Förderung, steigert die Lernerfolge und damit die Lernmotivation der Lernenden. Lernende gewinnen maßgeschneiderte Bildungsprogramme, die sie genau an dem Wissensstand abholen, wo er oder sie steht, und ihn bzw. sie optimal fördert.
So können Lehrende bei der Verwendung einer KI-gestützten Lernplattform individuelle Lernpläne für ihre Kursgruppe erstellen. Hat ein Lernender beispielsweise Schwierigkeiten bei bestimmten Themen, kann er von der KI automatisiert zusätzliche Übungsaufgaben und Erklärungen erhalten, die genau auf seine Schwächen abgestimmt sind. Dies ermöglicht ihm, in seinem eigenen Tempo zu lernen und gezielt an seinen Defiziten zu arbeiten, wodurch seine Lernerfolge steigen.
2. Effizienzsteigerung Durch die Automatisierung von administrativen Aufgaben wie der Bewertung von Prüfungen oder der Verwaltung von Lernmaterialien haben Lehrende mehr Zeit für die direkte Interaktion mit den Lernenden.
Eine Dozentin verwendet ein KI-System zur automatischen Bewertung von Prüfungen. Nachdem die Lernenden ihre Arbeiten digital eingereicht haben, analysiert die KI die Antworten und vergibt Punkte nach festgelegten Kriterien. Die Dozentin kann sich auf die Analyse der Ergebnisse konzentrieren und mehr Zeit für individuelle Gespräche mit den Lernenden nutzen, um deren Lernfortschritt zu besprechen.
3. Datenbasierte Einblicke KI kann große Mengen an Lerndaten analysieren und Lehrenden wertvolle Einblicke in den Lernfortschritt und die Schwächen der Studierenden bieten, um den Unterricht entsprechend anzupassen.
Ein Dozent bei einem Weiterbildungsanbieter verwendet datenbasierte KI-Tools, um seinen Unterricht gezielter auf die Lernstände seiner Kursgruppe auszurichten und die Lernerfolge seiner Teilnehmenden zu verbessern. Dabei nutzt er die Ergebnisse von Online-Tests, die mit KI analysiert werden, um festzustellen, welche Themen die Kursteilnehmenden besser oder schlechter verstehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen entscheidet er schließlich, welche Themen im Unterricht nochmals vertieft werden müssen oder welche zusätzlichen Übungen den Lernprozess unterstützen könnten.
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4. Unterstützung durch virtuelle Assistenten KI-gesteuerte Chatbots und virtuelle Tutoren können rund um die Uhr Unterstützung bieten und häufig gestellte Fragen der Lernenden beantworten, was eine zügige Erreichbarkeit sowie die Bearbeitung von Support-Anfragen verbessert.
Eine Arbeitssuchende absolviert aktuell eine Umschulung zur Fachinformatikerin und bereitet sich am Wochenende auf ihre Abschlussprüfung bei der IHK vor. Bei der Vorbereitung kommt sie nicht weiter und benötigt dringend Hilfe beim Verständnis eines bestimmten Konzepts. Anstatt auf die Antwort ihrer Dozentin zu warten, kann sie sich an einen KI-gesteuerten virtuellen Tutor wenden, der ihr sofort weiterhelfen kann. Der virtuelle Tutor kann die angehende Fachinformatikerin durch den Lösungsprozess führen, zusätzliche Übungen zur Vertiefung anbieten und sie bei Bedarf auch auf weiterführende Ressourcen hinweisen. So erhält sie zeitnahe und effiziente Unterstützung, die ihren Lernprozess unterstützt und verbessert und gleichzeitig das Lehrpersonal entlastet.
5. Zugänglichkeit KI kann dabei helfen, Bildungsinhalte in verschiedenen Formaten und Sprachen bereitzustellen, wodurch Lernbarrieren abgebaut und eine größere Zielgruppe erreicht wird.
Eine Referentin eines internationalen Bildungsträgers integriert KI-gestützte Übersetzungen in die Lernvideos auf der Online-Lernplattform. Dadurch können die multilingualen Kurs-Teilnehmenden die Lerninhalte unkompliziert in ihrer Muttersprache konsumieren und profitieren so vom Abbau von Verständnishürden durch Sprachbarrieren.
Grenzen von KI in der Bildung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch bedeutende Herausforderungen und Grenzen bei der Nutzung von KI in der Bildung. Insgesamt müssen daher die bestehenden Herausforderungen und Grenzen sorgfältig adressiert werden, um die Vorteile voll ausschöpfen zu können.
- Datenschutz Datenschutz und Datensicherheit sind zentrale Bedenken, da der Einsatz von KI-Tools große Mengen an Daten erfordert. Es muss sichergestellt werden, dass personenbezogene Daten geschützt und verantwortungsvoll genutzt werden.
Ein Dozent an einer Bildungseinrichtung verwendet eine KI-gestütztes Plugin zur Analyse der Lernfortschritte seiner Kursgruppe. Dabei werden personenbezogene Daten gesammelt und verarbeitet. Eines Tages wird bekannt, dass die Plattform eine Sicherheitslücke aufweist, wodurch sensible Daten unbefugten Dritten zugänglich werden könnten. Der Dozent muss sich nun mit besorgten Kurs-Teilnehmenden auseinandersetzen und Maßnahmen zur Sicherung der Datenintegrität ergreifen.
2. Technologische Infrastruktur Nicht alle Bildungseinrichtungen verfügen über die notwendige technologische Infrastruktur, um KI-Systeme effektiv zu implementieren und zu nutzen, was die Chancengleichheit beeinträchtigen kann.
Eine Lehrerin an einer Sprachschule möchte eine KI-basierte Lernplattform einsetzen, um personalisierte Bildungsinhalte anzubieten. Allerdings verfügt die Sprachschule nicht über eine ausreichende Internetverbindung und moderne Computer, um die Plattform effektiv zu nutzen. Dies führt zu Frustration bei der Lehrerin und der Kursgruppe, da die vorhandenen Ressourcen nicht ausreichen, um die Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen.
3. Qualität der Lerninhalte Die Qualität der KI-generierten Inhalte ist ebenfalls eine Herausforderung. Es besteht das Risiko, dass diese Inhalte nicht die gleiche Qualität und Genauigkeit wie von Menschen erstellte Materialien haben.
Ein Statistik-Dozent verlässt sich auf eine KI-Anwendung, um den Studierenden automatisch generierte Übungsaufgaben bereitzustellen (fehlende KI-Kompetenz stellt ebenso eine Hürde in der korrekten KI-Anwendung dar). Nach einiger Zeit stellt er fest, dass viele der Aufgaben fehlerhaft oder zu einfach sind, um das geforderte Lernniveau zu erreichen und den Lernfortschritt der Studierenden nicht angemessen fördern. Der Dozent muss nun viel zusätzliche Zeit aufwenden, um die Aufgaben manuell zu überprüfen und anzupassen.
4. Abhängigkeit von Technologie Eine übermäßige Abhängigkeit von KI kann die menschliche Interaktion und das traditionelle Lehr-Lern-Verhältnis beeinträchtigen, was insbesondere in der Erwachsenenbildung kritisch sein kann.
Ein Dozent an einer Universität setzt KI-gestützte Tools zur Verwaltung des Kurses und zur Bereitstellung von Lernmaterialien ein. Mit der Zeit bemerkt er, dass die Studierenden immer weniger persönliche Fragen stellen und sich ausschließlich auf die KI verlassen. Die menschliche Interaktion und das kritische Denken der Studierenden nehmen ab, was die Qualität der Bildung beeinträchtigt.
5. Kosten Die Implementierung und Wartung von KI-Technologien kann kostspielig sein und erfordert kontinuierliche Investitionen in Schulungen und technologische Upgrades, was für viele Bildungseinrichtungen eine Herausforderung darstellt.
Die HR-Abteilung eines mittelständischen Unternehmens möchte eine fortschrittliche KI-Plattform für die Weiterbildungen seiner Mitarbeitenden implementieren. Die initialen Kosten und die fortlaufenden Wartungsgebühren sind jedoch sehr hoch, und das Budget der HR-Abteilung ist begrenzt. Das Unternehmen muss Prioritäten setzen und entscheiden, ob die Investition in die KI-Plattform gerechtfertigt ist, oder ob andere Projekte Vorrang haben sollten.
Vorteile nutzen, Risiken minimieren
KI bietet enorme Potenziale, um die Erwachsenenbildung zu transformieren und zu verbessern. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl die Chancen nutzt als auch die Risiken minimiert, ist essenziell für den erfolgreichen Einsatz von KI in der Bildung. Durch die Personalisierung des Lernens, die Automatisierung administrativer Aufgaben und die Verbesserung der Zugänglichkeit können Lehrkräfte und Lernende gleichermaßen profitieren.
KI-Technologien übertreffen nicht nur die Effizienz des Unterrichts, sondern fördern auch eine tiefere und individuellere Lernerfahrung, die traditionelle Methoden oft nicht bieten können. Allerdings müssen die bestehenden Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, technologische Infrastruktur, die Qualität der Inhalte sowie den Aufbau von KI-Kompetenz bei den Lehrenden & Anwender:innen, sorgfältig adressiert werden. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl die Chancen nutzt als auch die Grenzen berücksichtigt, ist deshalb unabdingbar für den erfolgreichen Einsatz von KI in der Bildung.
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