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Zukunftsfähig durch lebenslanges Lernen: Wie Erwachsenenbildung gelingt

Titelbild Beitrag Erwachsenenbildung

Inhaltsverzeichnis

Erwachsenenbildung: Eine Definition

Erwachsenenbildung ist charakterisiert durch die Adressat:innen, nämlich Erwachsene und eine Wiederaufnahme oder Fortsetzung des ersten und zweiten Bildungswegs (Schule, Ausbildung/Studium) ist. Im Gegensatz zur Schulbildung, die oft auf einen festen Lehrplan und eine strikte Lernstruktur setzt, ist Erwachsenenbildung flexibler gestaltet und inhaltlich, so wie das Leben, einfach sehr breit. Erwachsenenbildung gibt es in allen gesellschaftlichen Bereichen von beruflicher Weiterbildung über Gesundheitsthemen wie z.B. “Wie lebe ich mit Diabetes?”, politischer Bildung bis hin zu Fragen der Lebensführung. 

Deswegen umfasst die formale Erwachsenenbildung auch sehr unterschiedliche Bildungsorganisationen mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen wie beispielsweise Volkshochschulen, die u.a. Basiskompetenzen wie Alphabetisierung abdecken, kirchliche Anbieter, Sprachschulen, berufliche Weiterbildungsinstitute, Bildung im Ehrenamt, wie z.B. Sportverbände oder Privatpersonen. Man kann also nicht von einer Erwachsenenbildung sprechen.

Umgang mit Dauerkrise und Komplexität im Erwachsenenalter

Gerade in Zeiten wie diesen, die geprägt sind durch schnellen Wandel und der Notwendigkeit von organisationaler und persönlicher Resilienz, ist die Erwachsenenbildung mit dem Konzept des Lebenslangen Lernens immer wichtiger. Sie kann Erwachsenen helfen, mit Komplexität umzugehen und mit dem Ziel selbstbestimmt handeln zu können. Berufsbiographien sind mehrheitlich nicht mehr linear (Ausbildung, Beruf, Rente), sondern beinhalten oft mehrere Phasen der Umorientierung – sei es durch familiäre Betreuung, Veränderungen im Beruf oder anderes. 

Natürlich lernen Erwachsene auch selbstständig außerhalb von Bildungsangeboten. Gerade bei großen Umbrüchen und Herausforderungen kann dies dennoch überfordern und formale Bildungsangebote sind notwendig. Eine sehr hohe Motivation zur Teilnahme an formalen Angeboten der Erwachsenenbildung ist auch der soziale Austausch mit anderen Teilnehmenden, die ähnliche Herausforderungen oder Interessen haben. Auf gesellschaftlicher Ebene fördert die Erwachsenenbildung auch den sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit.

Bildungsberatung im Angebotsjungle der Erwachsenenbildung

Das breite und vielfältige Angebot in der Erwachsenenbildung ist auch eine große Herausforderung für das Individuum. Was brauche ich? Was passt zu meiner Lebenssituation, sodass ich am Ball bleiben kann? Persönliche Bildungsberatung und Mentor:innen spielen deswegen eine immer wichtigere Rolle und mindern die Zugangsbarrieren. Bildungsberatung ist ein unterstützender Prozess, der Individuen dabei hilft, ihre Bildungsziele zu klären, passende Lernwege zu identifizieren und persönliche Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.

In diesem Bereich wird im Moment auch sehr viel mit KI Tools experimentiert und ausgelotet, inwiefern diese hier Hilfestellung bei der Suche nach einem individuellen Lernweg leisten können. Schließlich betrifft die Erwachsenenbildung, wie eingangs erwähnt, alle Lebensbereiche – Beruf, Familie, Nachbarschaft, Gesundheit etc. Es geht also nicht nur um berufliche Laufbahnen, sondern um viele Fragen des Lebens wie z.B. wie engagiere ich mich politisch gegen rechts oder wie gehe ich mit meinem Teenager um?

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Berufliche Weiterbildung: Wettbewerbsfähig bleiben

Die berufliche Bildung innerhalb der Erwachsenenbildung konzentriert sich auf die Vermittlung von spezifischen Fähigkeiten und Qualifikationen, die für die berufliche Entwicklung notwendig sind. Dies kann die Einführung in neue Technologien, branchenspezifische Schulungen oder die Vertiefung bereits vorhandener Kenntnisse umfassen. Die Halbwertszeit von Kenntnissen und Wissen im Beruf ist wesentlich kürzer als vor 20 Jahren. Mit der Einführung des Bildungsurlaubs unterstützt der Gesetzgeber auch das Recht des Erwachsenen auf Weiterbildung.

Beispiele für Erwachsenenbildung in Organisationen

  • Berufliche Weiterbildung: Unternehmen bieten Schulungen an, um Mitarbeitende in neuen Technologien, Arbeitsmethoden oder branchenspezifischen Kenntnissen zu schulen.
  • Soft Skills-Entwicklung: Die Förderung von Soft Skills wie Kommunikation, Teamarbeit und Führungskompetenzen ist ein wichtiger Bestandteil der Erwachsenenbildung in Organisationen.
  • Mentoring und Coaching: Durch die Zuweisung erfahrener Mitarbeitender  als Mentor:innen oder Coaches können wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse an jüngere Kolleg:innen weitergegeben werden.
  • Online-Lernplattformen: Der Zugang zu digitalen Lernressourcen ermöglicht es Mitarbeitenden, flexibel und standortunabhängig zu lernen. 

Lernende Organisation: Werte, Kultur und Community of Practice

Um im schnellen gesellschaftlichen Wandel als Organisation zu bestehen, benötigt es nicht nur individuelle Weiterbildung, sondern eine Organisationskultur, die das Lernen als festen Bestandteil von Arbeit beinhaltet. In einer lernenden Organisation steht die kontinuierliche Weiterentwicklung im Mittelpunkt. Die Grundwerte dieser Organisationen umfassen häufig Offenheit, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, aus Erfahrungen zu lernen. Eine solche Kultur fördert nicht nur das individuelle Lernen der Mitarbeitenden, sondern schafft auch einen Rahmen, in dem Wissen geteilt und kollektiv erweitert wird. Die Werte einer lernenden Organisation betonen die Wichtigkeit von Neugierde, Innovationsfreude und ein kontinuierliches Streben nach Verbesserung. Mit der Coronakrise sprach man hier sehr viel von Resilienz, also einer schnellen Anpassungsfähigkeit auf Veränderungen.

Die Kultur einer lernenden Organisation zeichnet sich durch die Akzeptanz von Fehlern als Teil des Lernprozesses aus. Mitarbeitende werden ermutigt, lebenslang zu lernen, ihre Ideen einzubringen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Hierbei spielt die Offenheit für neue Perspektiven und die Förderung von Teamarbeit eine entscheidende Rolle. Die Kultur in einer lernenden Organisation unterstützt eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit, was zu einem fruchtbaren Boden für kreatives Denken und problemlösungsorientiertes Handeln führt.

Community of Practice als Eckpfeiler der Erwachsenenbildung

Die Community of Practice (Gemeinschaft der Praxis) ist ein weiterer Eckpfeiler einer lernenden Organisation. Hier kommen Individuen mit ähnlichen Interessen oder beruflichen Herausforderungen zusammen, um Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und bewährte Praktiken zu entwickeln. Diese Gemeinschaften fördern den informellen Austausch, stärken die Vernetzung der Mitarbeitenden und bieten Raum für kontinuierliches Lernen auf einer kollektiven Ebene. Durch die Verbindung von individuellem Lernen, einer förderlichen Kultur und einer aktiven Community of Practice entsteht eine dynamische lernende Organisation, die sich erfolgreich den Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt stellt. Communities of Practice können aber auch organisationsübergreifend sein, wie z.B. berufliche Dachverbände, oder ein Thema, das eine größere Gruppe beschäftigt und zusammenbringt.

Erwachsenenbildung als Chance

Die verschiedenen Facetten der Erwachsenenbildung zeigen, wie umfassend Bildung in gesamtgesellschaftliche Bereiche im Erwachsenenalter vordringt und unterstreicht gleichzeitig, wie wichtig es ist, auf Individual-Ebene – egal ob als Mitarbeitende:r oder Privatperson – lebenslanges Lernen als persönliche Aufgabe und Chance zur stetigen Weiterentwicklung zu begreifen. Organisationen und Unternehmen auf der anderen Seite stehen in der Verantwortung, im Sinne der Mitarbeitenden-Zufriedenheit einerseits und andererseits zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs, entsprechende Bildungsangebote und Entwicklungschancen für Arbeitnehmer:innen zu schaffen. Wichtig für beide Parteien ist, neue Lern-Formate und -Möglichkeiten (z.B. Community of Practice) sowie technologische Entwicklungen von Beginn an in die Bildungsabläufe einzubeziehen, um für verschiedenste Anforderungen unserer Zeit gewappnet zu sein.

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