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Lernen mit Wirkung: So gelingt kompetenzorientierte Bildung mit digitalen Werkzeugen

Blog-Beitrag Kompetenzorientierung

Kompetenzorientierung – das Ziel, das alles verändert

Kompetenzorientierung bedeutet nicht nur, dass Lernende Inhalte verstehen sollen – sondern dass sie in der Lage sind, in konkreten Situationen angemessen zu handeln. Es geht um Können, nicht nur um Wissen. Um Transfer, nicht nur um Wiederholung. Um Transfer und Reflexion, nicht nur um Reproduktion.

Doch das stellt etablierte Bildungspraktiken auf den Prüfstand. Denn klassische E-Learning-Formate, in denen Lernende hauptsächlich konsumieren, passen nicht mehr in diese neue Welt. Gefragt sind lernwirksame Umgebungen, die aktivieren, herausfordern, begleiten – und die Lernprozesse sichtbar machen.

Digitalisierung wird dabei oft als technische Herausforderung diskutiert. Doch richtig verstanden, ist sie eine zentrale Bedingung, um kompetenzorientiertes Lernen zu ermöglichen.

Digitalisierung: Möglichmacher statt Modetrend

Digitale Technologien können weit mehr als Inhalte bereitstellen oder Präsenzzeiten ersetzen. Sie eröffnen didaktische Freiräume, schaffen neue Formen der Lernbegleitung und machen komplexe Lernprozesse dokumentierbar.

Entscheidend ist jedoch: Nicht jede Plattform und nicht jedes Tool leisten automatisch einen Beitrag zur Kompetenzentwicklung. Im Gegenteil: Viele Systeme zementieren alte Denkmuster – etwa durch Fokus auf Inhaltsvermittlung, geschlossene Aufgaben oder automatische Tests.

Kompetenzorientiertes Lernen braucht digitale Werkzeuge, die auf drei Ebenen wirken:

  • didaktische Formate ermöglichen, die aktivierend, mehrphasig und lebensnah sind,
  • Tools bereitstellen, die soziales Lernen sowie Reflexion und lernförderliches Feedback ermöglichen,
  • eine Haltung der Lernbegleitung unterstützen, die sich an der Entwicklung der Lernenden orientiert.

 

Drei Schlüssel: Format, Tool, Haltung

Blog Kompetenzorientierung Grafik

1. Lernformate, die Können wachsen lassen

Gute Lernformate orientieren sich nicht an Technologie, sondern an den Phasen eines gelungenen Lernprozesses: Wissen aufbauen, erproben, reflektieren, weiterentwickeln. Genau das leistet ein didaktisch gestaltetes Blended-Learning-Format.

Ein Beispiel:

  • In der ersten Online Phase dokumentieren Trainer:innen mit dem Smartphone eine Sequenz aus ihrem eigenen Vereinstraining und kommentieren diese in einer Lernumgebung.
  • In der Präsenzphase wird dieses Vorwissen mit neuem Fachinput verknüpft, gemeinsam diskutiert und in der Praxis auf dem Platz erprobt.
  • In der zweiten Online Phase reflektieren die Teilnehmenden die Wirksamkeit ihres Handelns anhand von Feedback, Videokommentaren, Konzeptskizzen oder Blogs und fassen alles in einem ePortfolio zusammen.

Diese Struktur verbindet Theorie, Praxis und Reflexion – und unterstützt so genau die Wissensprozesse, die für Kompetenzentwicklung entscheidend sind: Wissen erwerben, nutzen, schaffen (Vohle/Sygusch 2022, Zeitschrift „Leistungssport“, Artikel „Kompetenzorientierung und Digitalisierung im Trainerwesen“). 

2. Tools, die Lernen sichtbar und gestaltbar machen

Die Wahl der richtigen digitalen Werkzeuge ist zentral – denn sie können Lernprozesse entweder ermöglichen oder behindern. Entscheidend ist, dass sie kognitiv aktivieren: nicht durch Multiple-Choice-Fragen, sondern durch offene Formate, in denen Lernende eigene Texte, Bilder oder Videos gestalten und reflektieren können. Gute Tools helfen dabei, Komplexität erfahrbar zu machen, ohne zu überfordern – sie schaffen Räume für Vertiefung, ermöglichen Reflexion und fördern soziales Lernen. 

Kompetenzorientiertes Arbeiten bedeutet auch, Heterogenität anzuerkennen: Lernende bringen unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Ziele mit. Um dem gerecht zu werden, braucht es offene Aufgabenformate, die individuelle Zugänge ermöglichen – und so auch das Bedürfnis nach Autonomie der Lernenden ernst nehmen. Grundsätzlich gilt: Methoden- und Tool-Vielfalt schafft Lernvielfalt – und ist damit ein wesentlicher Baustein für wirksames, kompetenzorientiertes Lernen.

Besonders wirkungsvoll sind dabei die folgenden Tools:

  • Lernen durch Lehren: User Generated Content (Video, Bild, Text), wenn Lernende eigene Multimedia-Inhalte erstellen müssen oder sich gegenseitig coachen, merken sie schnell, was sie selbst verstanden haben und was nicht. Ihre Artefakte geben auch einen Einblick darüber, WAS sie auswählen und wahrnehmen.
  • Sehen Lernen: Videoannotationstools, mit denen Lernende punktgenau kommentieren, eigene Beobachtungen festhalten und ihre Perspektive mit anderen teilen können. Dies führt zu einem an der Sache orientierten Austausch.
  • Gedanken explizit machen: Blogbeiträge, um Gedanken zu strukturieren, Feedback zu integrieren und Entwicklungsprozesse nachvollziehbar zu dokumentieren.
  • Zusammenhänge aufzeigen: Visualisierungen von Lerninhalten, z.B. in Concept Maps, um Zusammenhänge sichtbar zu machen und eigene Lernfortschritte grafisch zu reflektieren.
  • ePortfolios, die den Lernweg über längere Zeit hinweg dokumentieren und zur Metareflexion darüber einladen, Kompetenzerleben und Selbstwirksamkeit sichtbar machen – und so nicht nur Wissen, sondern Kompetenz sichtbar machen. So stellen sie auch eine Möglichkeit für zeitgemäßes Prüfen dar.
  • Diskurs fördern: Gerade Konferenzsysteme, die synchronen Austausch in Kleingruppen ermöglichen, sind sowohl für Peer-Learning als auch für direktes Feedback wichtig – am Besten eingebunden in die Plattform

Allen diesen Tools ist eines gemeinsam: Sie fördern aktives, konstruktives und reflektiertes Lernen. Gleichzeitig schlagen sie eine Brücke zwischen dem formellen Lernen in der Gruppe und der individuellen Lebenswelt der Teilnehmenden – also genau dem Ort, an dem Wissen in Handlung übersetzt wird. Besonders wirksam wird Lernen dann, wenn diese beiden Räume miteinander verbunden werden. Denn erst dort, wo das Gelernte Anwendung findet, entsteht eine nachhaltige Veränderung des eigenen Handelns.

Zugleich ermöglichen digitale Tools, Lernprozesse über längere Zeiträume hinweg zu begleiten, zu analysieren und weiterzuentwickeln. Das soziale Lernen mit anderen – sei es mit der Lerngruppe oder den Referierenden – spielt dabei eine zentrale Rolle: Er erweitert nicht nur die eigene Perspektive, sondern stärkt durch emotionale Beteiligung auch die Verankerung von Wissen im Langzeitgedächtnis.

3. Haltung: Digitale Lernbegleitung braucht Beziehung

Didaktisch gute Tools und Formate entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn sie durch eine Lernbegleitung getragen werden, die sich an den Menschen orientiert. Kompetenzentwicklung geschieht nicht durch Ankreuztests oder automatische Rückmeldungen.

Sie braucht:

  • individuelles, konstruktives Feedback – z. B. auf Videokommentare, Weblogs oder ePortfolios,
  • kontinuierliche Begleitung durch Ausbildende, die digitale Artefakte ernst nehmen,
  • einen sicheren, geschlossenen Raum für die Lerngruppe, die offenen Austausch überhaupt erst möglich macht
  • eine Haltung der Offenheit und Unterstützung, die den Lernenden Mut macht, sich selbst zu zeigen – mit Stärken und Lernfeldern.

Digitale Lernräume, in denen Feedback selbstverständlich ist und in denen Leistungen nicht nur beurteilt, sondern weitergedacht werden, schaffen genau das Klima, das Kompetenzentwicklung möglich macht.

Warum unsere Tools genau dafür gemacht sind

Die meisten Plattformen und Lernsysteme zielen auf Verfügbarkeit, Kontrolle und Testbarkeit. Wir haben einen anderen Weg gewählt.

Unsere Lösungen – von edubreak®CAMPUS, Social Video Learning bis zum Social Video Board – sind so gestaltet, dass sie genau jene didaktischen Anforderungen erfüllen, die kompetenzorientiertes Lernen stellt.

Social Video Player Fußball
  • Unser Social Video Player fördert kognitive Aktivierung, Austausch und Perspektivwechsel.
  • Das ePortfolio unterstützt langfristige Entwicklung – nicht nur punktuelle Leistung.
  • Das Social Video Board schafft einen visuellen Raum für gemeinsames Denken, Sammeln und Verknüpfen.
  • Und unsere Blended-Learning-Strukturen verbinden Selbstlernen, Präsenz und Feedback in einem durchdachten Lernweg mit intensiver Begleitung durch Lehrende.

Wir bieten nicht nur Werkzeuge, sondern didaktische Architektur – mit Haltung, Erfahrung und dem Willen, Lernen wirksam zu machen.

Lernen mit Wirkung braucht mehr als Technik

Kompetenzorientierung ist eine Herausforderung – aber auch eine große Chance. Sie verlangt, Lernprozesse neu zu denken. Nicht von der Technik her. Nicht vom Stoff her. Sondern vom Ziel her: Menschen zu befähigen, reflektiert zu handeln.

Dazu braucht es Formate, die das Können wachsen lassen. Werkzeuge, die Lernprozesse ermöglichen. Und Menschen, die diese Wege begleiten.

Genau das tun wir – und das können unsere Tools.

📩 Neugierig geworden? Dann sprich uns an – wir zeigen dir, wie kompetenzorientiertes Lernen digital gelingen kann.

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